Kleinseitner Brückenturm

Kleinseitner Brückenturm: Ein gotisches Juwel in Prag

Der Kleinseitner Brückenturm (auf tschechich „Malostranská mostecká věž“) ist ein beeindruckendes gotisches Bauwerk in Prag. Er befindet sich am westlichen Ende der Karlsbrücke, auf der Seite des Stadtteils Kleinseite. Daher auch der Name des Turms. Der Turm ist durch einen Torbogen mit dem älteren Turm der ehemaligen Judithbrücke verbunden. Die Judithbrücke war die Vorläuferin der Karlsbrücke. Sie wurde durch ein Hochwasser zerstört, der Turm ist ein Überbleibsel. Heute bilden die beiden Türme gemeinsam das westliche Tor der Karlsbrücke zur Prager Kleinseite – einem verwinkelten, sehenswerten Stadtviertel.

Der Bau des Kleinseitner Brückenturms begann um 1464 im Auftrag von König Georg von Podiebrad. Wahrscheinlich wurde er an der Stelle eines älteren romanischen Turms errichtet. Der Turm ist im spätgotischen Stil gehalten und orientiert sich in seiner Gestaltung am Altstädter Brückenturm, der das andere Ende der Karlsbrücke markiert. Besonders auffällig sind die Reliefs in Bogenform auf seiner Ostseite sowie die aufgesetzten stilisierten Türmchen. Diese architektonischen Details verleihen dem Turm ein majestätisches und zugleich harmonisches Erscheinungsbild.

Der Turm ist etwa 30 Meter hoch und verfügt über einen Aussichtsumgang, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Von hier aus haben Besucher einen wunderbaren Blick auf die Karlsbrücke, die Moldau und die Altstadt. Die Eckerker des Turms werden von schlanken, spitzen Türmchen abgeschlossen, was dem Bauwerk eine elegante Silhouette verleiht.

Neben dem Hauptturm gibt es einen kleineren, älteren Turm, der von der Vorgängerbrücke, der Judithbrücke, stammt. Dieser Turm hat mehrere Hochwasser- und Brandzerstörungen überstanden und wurde 1591 im Stil der Renaissance umgebaut. Reste von Sgraffiti, Fenster, Giebel und das Dach stammen noch aus der ursprünglichen Bauzeit und sind heute noch zu sehen.

Die beiden Türme sind durch ein Stück mittelalterlicher Mauer mit Zinnen verbunden, was dem Ensemble ein einheitliches und wehrhaftes Aussehen verleiht. Das Tor, das zwischen den Türmen liegt, bildet den Zugang zur Prager Kleinseite und dient heute vor allem als beeindruckendes architektonisches Schmuckstück.

Ein Besuch am Kleinseitner Brückenturm lohnt sich

Wie auch beim Altstädter Brückenturm gibt es unscheinbare kleine Türe. Sie ist der Zugang für Besucher. Der Turm ist gegen Eintritt zu besuchen. Du kannst über die Treppen hinauf in das Zimmer des Türmers. Dann geht es weiter hinauf zu den Zinnen des Kleinseitner Brückenturms. Hier oben bist du ganz nah am Prager Stadtteil Kleinseiten. Zwischen den Zinnen hast du außen einen wunderbaren Blick über die Karlsbrücke – wobei der Blick vom Altstädter Brückenturm noch beeindruckender ist.

MonatÖffnungszeiten Kleinseitner Brückenturm
Januar – März10:00–18:00 Uhr
April – Mai10:00–19:00 Uhr
Juni – September09:00–20:30 Uhr
Oktober – November10:00–18:00 Uhr
Dezember10:00–19:30 Uhr

Die Umgebung

Direkt hinter dem Kleinseitner Brückenturm befindet sich die prächtige Kirche St. Nikolaus, eines der schönsten Barockgebäude Prags. Die Kleinseite selbst ist ein charmantes Viertel mit engen Gassen, historischen Gebäuden und vielen kleinen Cafés und Geschäften.

Der Kleinseitner Brückenturm ist ein wichtiger Teil des historischen Erbes von Prag und ein faszinierendes Ziel für alle, die die reiche Geschichte und beeindruckende Architektur der Stadt entdecken möchten. Ein Besuch hier bietet die Möglichkeit, einen atemberaubenden Blick auf die Stadt zu genießen und in die Vergangenheit einzutauchen.

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